![IT-Controlling braucht Anwendungen jenseits der Excel-Welt]()
Wissen Sie, wie viel ein einziger Desktop-Arbeitsplatz tatsächlich kostet? Oder können Sie belegen, ob "Bring Your Own Device", Cloud Computing, IT-Outsourcing für Ihr Unternehmen wirtschaftlich ist? Wie entwickeln sich Ihre
SAP-Betriebskosten in den kommenden Jahren? Trotz eines verstärkten
IT-Controllings haben
IT-Bereiche immer noch große Probleme mit Fragen der
Wirtschaftlichkeit.
Der IT-Bereich im Unternehmen steht zunehmend im Spannungsfeld zwischen den Anforderungen interner Kunden und dem Wirtschaftlichkeitsanspruch des CFO. Einerseits soll sich das
IT-Leistungsportfolio nach dem Willen der internen Kunden stärker an deren fachlichen Bedürfnissen orientieren. Andererseits müssen IT-
Investitionen, Kostenentstehung und idealerweise auch der
IT-Leistungsbeitrag im Geschäftsprozess dem Finanzchef plausibel erklärt werden. Kurzum: die IT ist mehr denn je gefordert, ihre Leistungen nutzenorientiert am Bedarf ihrer internen Kunden zu steuern und das
Budget bzw. die entstehenden Kosten mindestens schlüssig nachzuweisen. Ansonsten drohen dem IT-Bereich in wirtschaftlich mageren Jahren weitere Budget-Kürzungen und
Ressourcenabbau durch
Funktionsauslagerungen an vermeintlich günstigere externe Dienstleister.
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Ressourcenfresser IT-Controlling
Die Ambitionen einer wirtschaftlichen IT-Steuerung haben jedoch den Aufwand bei der Planung, Kalkulation, Verrechnung und beim
Reporting auf ein mittlerweile bedenkliches Ausmaß ansteigen lassen. Bereits 2009 fand eine Studie unter 451 Führungskräften und IT-Verantwortlichen heraus, dass die
IT-Planung in mittelständischen und großen Unternehmen pro Jahr im Schnitt 240 Mannwochen verschlingt. Der Zeitaufwand entspricht fast fünf Jahren! Dennoch befinden sich viele IT-Verantwortliche auch im Jahr 2016 immer noch in einer Art ganzjähriger Planungsphase mit zahlreichen, unterjährigen Anpassungsrunden. Der Grund: erhebliche Abweichungen zwischen
Plankosten und der tatsächlichen
Kostenentwicklung. Dies hat eine gravierende Ursache – die nach wie vor latente
Intransparenz bei IT-Kosten. Oft haben die Verantwortlichen nur eine vage Vorstellung, wie Kosten entstehen und welche Nutzer sie verursachen. Die Gesamtkosten des IT-Bereichs können häufig nur mit einem immensen manuellen Aufwand auf die tatsächlichen Leistungen und einen bestimmten Verbraucher zugeordnet werden.
Ein profanes Beispiel verdeutlicht das Problem: Für einen Mitarbeiter in der Buchhaltung wird ein neuer PC-Arbeitsplatz eingerichtet. Die Kosten für Hardware und Softwarelizenzen können relativ einfach einer eindeutigen Kostenstelle zugeordnet werden. Anders verhält es sich bei den komplementären Leistungen zum Betrieb des Buchhaltungs-PCs, wie Infrastruktur, Storage, Security, E-Mail, Cloud Services, SAP-Transaktionen, Support usw. Hier lässt sich nur schwer ermitteln, welchen tatsächlichen Leistungsanteil die Abteilung Buchhaltung nutzt. Infolgedessen werden die für den geschäftlichen Betrieb notwendigen IT-Leistungen notgedrungen als
Gemeinkostenblöcke zusammengefasst und mit einfachen Schlüsseln – etwa Abteilungsgrößen – nach dem "Gießkannenprinzip" über die Organisation verteilt. Dieser
Gemeinkostenanteil vereinnahmt in manchen IT-Abteilungen bereits bis zu 60 Prozent der IT-Gesamtkosten, Tendenz steigend. Das Fatale daran ist, dass damit ein Großteil der wertschöpfenden IT-Leistungen im "Nebel der
Gemeinkosten" verschwindet.
Transparenz schaffen – ja, aber…
Den Verantwortlichen ist klar: Eine wirtschaftliche IT-Steuerung nach
Kosten-Nutzen-Kriterien ist nur möglich, wenn die Kosten und Leistungen der IT vollständig transparent werden. Das heißt, sämtliche Produktionsschritte bzw.
Stückkosten für ein IT-Produkt (wie z. B. "PC-Arbeitsplatz Buchhaltung") müssen klar definiert sein, um die tatsächlichen
Herstellkosten zu ermitteln. Darüber hinaus muss eine "klassische"
Kostenträgerrechnung auf der Grundlage einer durchgängigen
Prozesskostenkalkulation etabliert werden. Ziel ist es, IT-Kosten so exakt wie möglich den tatsächlichen Leistungen und Leistungsnehmern zuzuordnen, um den
Gemeinkostenanteil deutlich zu verringern und IT-Services insgesamt besser steuerbar zu machen. Dazu müsste künftig ein noch höherer Steuerungsaufwand betrieben werden, was jedoch angesichts der ohnehin schon angespannten
Ressourcensituation im IT-Bereich unmöglich erscheint.
Erschwerend hinzu kommt, dass die verbreitet im IT-Controlling eingesetzten Werkzeuge – wie SAP, "Microsoft Excel" oder "Access"-Eigenentwicklungen – offensichtlich nicht in der Lage sind, die benötigte
Kostentransparenz herzustellen, IT-Services zu standardisieren und
Steuerungsprozesse effektiv zu automatisieren. Ein ERP-System ist grundsätzlich nur bedingt für die Belange der IT ausgelegt. Insbesondere die starren
Kostenstellenstrukturen erschweren eine flexible IT-Steuerung nachhaltig. Microsoft Excel, das vorwiegend als
Standardplanungswerkzeug im Controlling eingesetzt wird, hat große Schwachstellen in der dezentralen Planung. Man denke dabei nur an die Fehleranfälligkeit durch riesige, unübersichtliche Spreadsheets, fehlende Multi-User-Fähigkeit oder die Schnittstellenproblematik mit dem führenden Buchungssystem.
Fortschrittliche IT-Bereiche implementieren daher bereits heute verstärkt
Lösungen jenseits der Excel-Welt, die auf das
Controlling und
Finanzmanagement von IT- und anderen
Shared Services im Unternehmen spezialisiert und einfacher an SAP anzubinden sind. Leistungsfähige Finanzmanagement-Softwarelösungen bieten dazu ein zentrales Datenmodell, über das ein durchgängiges
IT-Finanzmanagement etabliert werden kann, welches den gesamten Lebenszyklus von IT-Services umfasst. Sie schaffen Transparenz bei Kosten und Leistungen der IT binnen weniger Tage und unterstützen den Aufbau einer Kostenträgerrechnung.
Dabei werden sämtliche IT-Leistungsarten und -mengen kostenseitig ermittelt und einem eindeutigen Verursacher zugeordnet. Dies vereinfacht die Entwicklung standardisierter IT-Produkte mit konkurrenzfähigen Preisen sowie mithin den Aufbau und das Management eines einheitlichen
IT-Servicekatalogs. Sukzessive werden langwierige, manuelle
Controllingprozesse wie Planung, Kalkulation, Verrechnung und Reporting automatisiert. So ist beispielsweise eine flexible Berichterstellung nach beliebigen Kriterien (z.B. Kostenstellenanalysen oder
Plan-Ist-Abweichungen) quasi auf Knopfdruck möglich.
Fazit
Die Etablierung durchgängiger
Finanzmanagementstrukturen birgt enorme Vorteile für den IT-Bereich: es versetzt die Verantwortlichen in die Lage, IT-Leistungen gleichzeitig bedarfs- und kostenorientiert anzubieten. Der
Leistungsbeitrag der IT im Geschäftsprozess kann jederzeit belegt werden. Dies veranlasst auch die IT-Nutzer im Unternehmen, über Sinn und Unsinn von IT-Investitionen nachzudenken und künftig schonender mit IT-Ressourcen umzugehen. Darüber hinaus ermöglicht die geschaffene Transparenz dem IT-Bereich einen externen Marktvergleich und fundierte Make-or-buy-Entscheidungen. Nicht zuletzt erfüllt die nutzungsbezogene Abrechnung von IT-Leistungen auch die internationalen Richtlinien bei Transferpreisen und bei der Verrechnungspreisdokumentation. Ein wirtschaftliches Controlling von IT-Services erfordert den Einsatz adäquater Werkzeuge, die helfen, den bislang hohen
Ressourcenaufwand für Planung und Steuerung signifikant einzudämmen.
Autor:in

Bernd Worlitzer ist Mitglied des Vorstandes bei der Catenic AG, einem Unternehmen der PMCS.helpLine Software Gruppe. Der Softwareanbieter ist auf Finanzmanagement-Lösungen für große und mittelständische Unternehmen spezialisiert.
letzte Änderung W.V.R.
am 23.08.2022
Autor:
Bernd Worlitzer
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