des Produktes festlegen, d.h. den Preis kalkulieren.
" setzt also voraus, dass der Anbieter alle in seinem Betrieb angefallenen Werteverzehre (Kosten) kennt, d.h.
einer Periode getrennt nach den einzelnen Produkten bzw. den
der einzelnen Produkte (Kostenträger) zu erfassen sein. Je umfangreicher und heterogener das Sortiment des Anbieters ist, desto komplexer wird seine
als Grundlage für die Preiskalkulation:
Stellt der Anbieter in einer Periode nur eine Mengeneinheit eines Erzeugnisses her, ist die Kalkulation der Produktkosten sehr einfach. Es müssen nur die oben genannten Werteverzehre in dieser Periode addiert werden (
).
Stellt der Anbieter in einer Periode zwar nur ein Produkt, dies jedoch in mehreren Mengeneinheiten her, ist die Kalkulation der Produktkosten ebenso einfach. Es müssen ebenfalls nur die oben genannten Kostenarten addiert und deren Summe schließlich durch die Anzahl der hergestellten Mengeneinheiten dividiert werden (
).
Stellt der Anbieter in einer Periode mehrere Produkte her, die aber in ihrem Herstellungsprozess sehr ähnlich, d.h. homogen, sind (
Sortenfertigung) und deren Kosten in einem konstanten Verhältnis zueinander stehen, so kommt eine differenzierte Divisionskalkulation, die so genannte
Äquivalenzziffernkalkulation, zur Anwendung.
Stichwort: Äquivalenzziffernkalkulation
Dabei wird zunächst das Produkt ermittelt, von dem die
niedrigste Kostenverursachung pro Mengeneinheit zu erwarten ist. Dieses Produkt wird als Referenzprodukt mit dem Faktor bzw. der Äquivalenzziffer 1 definiert. Für die übrigen Produkte werden die Äquivalenzziffern entsprechend dem Kostenverhältnis des betrachteten Produktes zum Referenzprodukt geschätzt. Die
produktspezifischen Äquivalenzziffern werden mit den jeweils hergestellten Mengen eines jeden Produktes multipliziert; man erhält Kalkulationseinheiten pro Produkt.
In einem nächsten Schritt wird die Summe der betrieblichen Kosten errechnet und durch die Summe aller Kalkulationseinheiten dividiert (=
Kosten pro Kalkulationseinheit). Schließlich erhält man die Kosten pro Produkt durch die Multiplikation der Kosten pro Kalkulationseinheit mit den Kalkulationseinheiten pro Produkt bzw. die Stückkosten eines Produktes durch die Division der Kosten pro Produkt mit den jeweils hergestellten Produktmengen.
Fall 4:
Am komplexesten wird die
Preiskalkulation eines Anbieters, der in einer Periode mehrere heterogene Erzeugnisse mit unterschiedlichen Mengen herstellt. Hier kommt die so genannte
Zuschlagskalkulation zur Anwendung.
Zuschlagskalkulation bei der Preisfindung
Teilweise werden Kosten direkt den
unterschiedlichen Produkten zurechenbar sein (so genannte Kostenträger-Einzelkosten). Dies gilt für all die verbrauchten bzw. eingesetzten Ressourcen, die direkt in das Erzeugnis eingehen oder nur durch dieses Produkt verursacht werden, z.B. Roh- und Hilfsstoffe, die Arbeitsleistung von Arbeitskräften bzw. die Abschreibungen von Gebrauchsgütern, die ausschließlich für die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb eines einzigen Produktes eingesetzt werden, usw. Dabei wird üblicherweise in Materialeinzelkosten, Fertigungseinzelkosten und Sondereinzelkosten des Vertriebs unterschieden.
Jedoch fallen im Betrieb viele
produktunspezifische Kosten an (so genannte Kostenträger-
Gemeinkosten) an, die nur ganzen Unternehmensbereichen als Ort des
Ressourcenverbrauchs (=Kostenstelle) zugeordnet werden können. Diese Gemeinkosten werden im Rahmen der so genannten Kostenstellenrechnung so weit wie möglich einzelnen Kostenstellen direkt zugeordnet. Kosten, die auch nicht einzelnen Kostenstellen unmittelbar zugeordnet werden können bzw. die als Vorleistung in die Leistung einer anderen Kostenstelle eingehen, werden im Rahmen einer innerbetrieblichen Leistungsverrechnung zu verteilen sein. Dabei werden die Kosten dieser Kostenstellen entsprechend der Kostenverursachung bzw. des Anteils der Leistungsinanspruchnahme auf nachgelagerte Kostenstellen verrechnet.
Üblicherweise werden die Kostenstellen zu Material-, Fertigungs-, Vertriebs- und Verwaltungskostenstellen gruppiert.
In einem letzten Schritt werden die Gemeinkosten der Materialkostenstellen (Materialgemeinkosten) als Prozentsatz der Materialeinzelkosten und die Fertigungsgemeinkosten als Prozentsatz der Summe der Fertigungseinzelkosten des Betriebs errechnet. Für die
Vertriebsgemeinkosten und
Verwaltungsgemeinkosten wird analog ein Zuschlagssatz in der Regel auf Basis der Summe der Herstellkosten errechnet. Dabei verstehen sich die Herstellkosten als die Summe aus:
= Materialeinzelkosten + Materialgemeinkosten + Fertigungseinzelkosten + Fertigungsgemeinkosten
Berechnung Selbstkosten
|
Fertigungsmaterial
|
|
25,00 €
|
+ Materialgemeinkosten in %
|
10,00 %
|
2,50 €
|
= Materialkosten
|
|
27,50 €
|
Fertigungsstelle
|
|
10,00 €
|
+ Fertigungsgemeinkosten in %
|
2,00 %
|
0,20 €
|
= Fertigungskosten
|
|
10,20 €
|
|
|
|
Materialkosten
|
|
27,50 €
|
+ Fertigungskosten
|
|
10,20 €
|
= Herstellkosten
|
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37,70 €
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+ Verwaltungsgemeinkosten in %
|
10,00 %
|
3,77 €
|
+ Vertriebsgemeinkosten in %
|
20,00 %
|
7,54 €
|
= kalk. Selbstkosten
|
|
49,01 €
|
|
|
|
Berechnung des Listenpreises
|
kalk. Selbstkosten
|
|
49,01 €
|
+ Gewinn in %
|
10,00 %
|
4,90 €
|
= Barverkaufspreis
|
|
53,91
|
+ Skonto in %
|
10,00 %
|
5,99 €
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= Zielverkaufspreis
|
|
59,90 €
|
+ Rabatt in %
|
20,00 %
|
14,98 €
|
= Listenverkaufspreis
|
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74,88 €
|
Die
Selbstkosten eines Produktes ergeben sich schließlich, in dem die
Materialeinzelkosten um den Zuschlagssatz der Materialgemeinkosten bzw. die Fertigungseinzelkosten um den Zuschlagssatz der Fertigungsgemeinkosten und die Herstellkosten – als Summe der zuvor genannten – um die Zuschlagssätze für die Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten erhöht werden.
Gewinnaufschlag
In der Regel wird sich ein Anbieter allerdings nicht mit
Kostendeckung zufrieden geben. Er wird daher auf die Selbstkosten des Produktes einen
Gewinnaufschlag kalkulieren. Durch diesen Gewinnaufschlag wird er sicherstellen wollen, dass er eine angemessene Vergütung für seine selbst erbrachte Leistung (Unternehmerlohn) sowie einen Ausgleich für eingegangene Risiken (Risikoprämie) erhält.
Die Kosten des Produktes zuzüglich des Gewinnaufschlags werden in der Regel die Preisuntergrenze für ein Produkt bestimmen. Diese Preisuntergrenze ist nun mit der Preisbereitschaft der Nachfrager sowie dem Preis von vergleichbaren Konkurrenzprodukten in Einklang zu bringen.
09.07.2014 09:47:46 - Gast
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