Der Anspruch des
Controllings als modernes Konzept der
Unternehmenssteuerung kann nur erfüllt werden, wenn die im nachfolgenden
Controlling-Aktivitäten-Viereck dargestellten Funktionen mit Leben gefüllt werden:
Nur aus der gleichzeitigen Erfüllung der folgenden
Funktionen kann das Controlling seinen Aufgaben gerecht werden:
- Planung,
- Information,
- Analyse/ Kontrolle und
- Steuerung
Diese
Schwerpunktfunktionen sind über ein
System von Regelkreisen mit permanenter Rückkopplung in der Weise verzahnt, dass die mangelnde Berücksichtigung eines Funktionsbereichs zu erheblichen Störungen im gesamten Controllingsystem führt.
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Planung
Steuerung ist nur möglich, wenn feststeht, welche Zielrichtung eingeschlagen werden soll, wenn also vorab ein Kurs fixiert worden ist. Eine solche Kursfestlegung erfolgt in Unternehmungen durch "
Objectives", die allen Beteiligten angeben, welche
Ziele angestrebt werden. Nur wenn die Ziele festgelegt sind, sind die einzelnen Entscheidungsträger im Unternehmen in der Lage, ihre
Entscheidungen so zu treffen, dass diese Ziele erreicht werden. Damit Objectives für die Planung und Führung im Unternehmen brauchbar sind, müssen sie bestimmte Anforderungen erfüllen:
- Es muss sich um operationale Ziele handeln.
- Vereinbarkeit der Einzelziele mit dem Unternehmensziel
- Realistische Zielvorgaben, die den Entscheidungsträger anspornen
- Partizipative Zielformulierung
Information
Damit die
Kurseinhaltung möglich ist, muss die Planung als 'Soll' um das vergleichbare 'Ist' ergänzt werden. Nur aus dem Vergleich von
Plan und Ist-Zustand wird die Steuerung auf die Objectives hin ermöglicht; nur so lassen sich die Kurskorrekturen vornehmen. Das
Informationssystem (
Berichtswesen/Reporting) ist das Kernstück eines jeden Controllingsystems.
Es signalisiert die tatsächliche Entwicklung und zeigt auf, welche
Abweichungen in der Realität gegenüber der Planung entstanden sind. Aus diesem Feedback erhalten die Entscheidungsträger die Impulse, die sie zur Steuerung auf Objectives hin benötigen. Damit diese Ziele erreicht werden können, hat der Controller dafür zu sorgen, dass dem Entscheidungsträger zur Einleitung von Maßnahmen die für die Steuerung erforderlichen Informationen:
- rechtzeitig
- in der notwendigen Verdichtung und
- problemadäquat
zur Verfügung gestellt werden. Den Aufbau eines funktionsfähigen
Informationssystems muss der Controller zusammen mit dem Finanz- und Rechnungswesen vornehmen. Das Finanz- und
Rechnungswesen bietet die Basis, auf der der Controller aufbaut. Bei der Konzipierung gelten folgende Grundsätze:
- Dem einzelnen Entscheidungsträger sind nur solche Informationen zu liefern, die er auch beeinflussen kann.
- Die Informationen müssen entscheidungs- und problemorientiert aufbereitet sein.
- Jeder Entscheidungsträger muss Informationen zu den Bereichen bekommen, für die seine Objectives formuliert werden.
Analyse/ Kontrolle
Die
Kontroll-Tätigkeit im Rahmen des Controlling bezieht folgende Bereiche mit ein:
- Verfahrensorientierte Kontrollen (Kontrolle der Aktivitäten von Unternehmenseinheiten bei der Planerstellung, Informations-entwicklung und Gegensteuerung)
- Ergebnisorientierte Kontrollen (Beinhalten den Vergleich von Plan und Ist in einem vorgegebenen Zeitabschnitt)
Die
Analysephase hat folgende Schwerpunkte:
- Ursachenanalyse der Abweichungen
- Lösungen zur Vermeidung der Abweichungen suchen
- Auswirkung der Maßnahmen beobachten
Steuerung
Der Regelkreis des Controlling-Aktivitäten-Vierecks (siehe oben) wird über die Planung, Information, Analyse und Kontrolle mit der Steuerung als Antwort auf das
Feed-back geschlossen. Während alle vorgelagerten Funktionen die Aufgabe haben, die Kursfixierung festzulegen, ihre Einhaltung zu signalisieren und Abweichungen aufzuzeigen, ist die Steuerung die zukunftsgerichtete regulierende Funktion (
Feed-forward).
Der Autor:
Diplom-Betriebswirt Jürgen H. Schindler, ist Interimsmanager im Funktionsbereich Financial Controlling, Kontakt:
[email protected]
letzte Änderung Dipl.-BW Jürgen H. Schindler
am 17.03.2023
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