Die Entscheider im deutschen Maschinen- und Anlagenbau sind hoffnungsvoll ins neue Jahr gestartet. Zwar erwarten nur vier von zehn Managern 2022 eine positive Konjunkturentwicklung. Die
Umsatzprognosen fallen hingegen positiv aus. Wären da nicht die
Kostenrisiken. Dass geht aus dem aktuellen Maschinenbau-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland (PwC) hervor.
Umsatzerwartungen positiver als für 2021
Während die Befragten für 2021 düstere Prognosen für die Gesamtbranche (-2,7 Prozent) und die eigenen Unternehmen (1,3 Prozent) abgaben, fallen ihre Aussichten für 2022 positiver aus. Das meldet PwC Deutschland zur Veröffentlichung des aktuellen Maschinenbau-Barometers. Für die Gesamtbranche schätzen die befragten Entscheider ein
Umsatzplus von 4,4 Prozent. Für die eigenen Unternehmen prognostizieren sie im Durchschnitt ein
Wachstum von 8,2 Prozent.
Gut ausgelastet: Maschinenbau hat Coronakrise gut gemeistert
Trotz zahlreicher
Materialengpässen im Bereich Elektronik (Halbleitermangel, Chipkrise), Metalle und Kunststoffe und mitunter starken Steigerungen der
Preise von Rohstoffen und Werkstoffen sorgten volle Auftragsbücher für eine vergleichsweise hohe
Kapazitätsauslastung der Maschinen- und Anlagenbauer meldet. Die Studie beziffert die Auslastung allerdings mit durchschnittlich 89,5 Prozent etwas niedriger als im Sommer 2021. Die Branche habe die Auswirkungen der Corona-Krise im Jahr 2021 vergleichsweise gut gemeistert, schreiben die Autoren der Studie. Die globale
Qualitätsführerschaft zahle sich aus. Denn gerade die
Auslandsbestellungen seien existenziell für die Branche.
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Kostendruck größte Herausforderung
Als größte Herausforderung nennen die Unternehmen den
Kostendruck. 84 Prozent der Befragten sehen ihn als Wachstumshindernis, dicht gefolgt von der
Corona-Pandemie (82 Prozent) und dem
Fachkräftemangel (72 Prozent). 81 Prozent der Befragten gehen zudem davon aus, dass ihre Gesamtkosten weiter wachsen werden. Dieser Anteil habe in den letzten Monaten kontinuierlich zugenommen und den höchsten Stand aller bisherigen Erhebungswellen erreicht, teilt PwC mit. An ein baldiges Sinken der Kosten glaubt nur einer von 100 Befragten. Für 2022 erwarten die Unternehmen Steigerungen der
Personalkosten (72 Prozent), der
Energiekosten (84 Prozent) und der
Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte (88 Prozent).
Preiserhöhungen möglich aber keine langfristige Lösung
Zwei von drei Befragten schließen nach eigenen Angaben nicht aus, dass sie finanziellen Mehraufwand an die Kunden weiterreichen und
Verkaufspreise anheben müssen. Ein
Rekordhoch aller bisherigen Befragungswellen, warnt PwC. Langfristig sieht PwC-Experte Klaus-Peter Gushurst
Preiserhöhungen nicht als
Lösung für den Kostendruck. Vielmehr werde es darum gehen, nach zwei Jahren Krise entschieden die Transformation in Richtung Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaneutralität, und damit auch hinsichtlich
Effizienz und Resilienz voranzutreiben.
Über das PwC Maschinenbau-Barometer
Das PwC Maschinenbau-Barometer ist das Ergebnis einer vierteljährlichen Panelbefragung unter Führungskräften des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus. Neben einer Einschätzung der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung spiegelt die Studie die Unternehmenserwartungen hinsichtlich zentraler Kennzahlen wie Kosten, Preise und Investitionsvolumina. Zudem werden in jeder Ausgabe wechselnde Themen vertieft.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 06.01.2022
Geändert: 06.01.2022 16:34:54
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
PwC Deutschland
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Karsten Ehlers
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