Risikosteuerung beschäftigt sich mit der Fragestellung, welche
Maßnahmen durchzuführen sind, um die
gemessenen und analysierten Risiken zu steuern. In der folgenden Abbildung ist eine grundsätzliche, branchenunabhängige Funktionsweise der allgemeinen
Risikostrategien dargestellt.
Risikovorsorge
Risikovorsorge ist die Planung zukünftiger Risiken mit Blick auf die heutige und zukünftig notwendige
Risikotragfähigkeit. Die entscheidende betriebswirtschaftliche Größe der Risikotragfähigkeit stellt das
Eigenkapital dar. Eine Erhöhung des
Eigenkapitals bedeutet die Erhöhung der Risikotragfähigkeit. Aber nicht nur das bilanzielle Eigenkapital kann als "Risikopuffer" eingesetzt werden. Auch die Rückstellungen und stille Reserven können den Risikovorsorgezwecken dienen.
Risikovermeidung und -begrenzung
Risikovermeidung und -begrenzung haben das Ziel, das Gesamtrisiko des Unternehmens zu begrenzen oder sogar zu senken. Da jede unternehmerische Tätigkeit unmittelbar mit dem Risiko verbunden ist, ist die Risikovermeidung nicht immer in absoluter Ausprägung zu verstehen. Die Risikovermeidung und -begrenzung erfolgen zum größten Teil durch Setzung von
Limits. Ein Beispiel dafür wäre der Preislimit bei Finanzpositionen: wenn der festgelegte Preis unterschritten wird, sollen die entsprechenden Finanztiteln verkauft werden.
Risikoverteilung und -verlagerung
Bei der Risikoverteilung geht es um die Ausnutzung von
Diversifikationseffekten, die dann auftreten, wenn die aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen entstehenden Risiken sich gegenseitig kompensieren. Dies wäre der Fall, wenn beispielweise das Unternehmen in mehreren Geschäftsfeldern tätig sein würde. Bei der Risikoverlagerung werden die bestimmten Risiken aus dem Unternehmen heraus verlagert. Es können z.B. bestimmte Unternehmensfunktionen, wie
Logistik, an die anderen Firmen vergeben werden. Allerdings werden dadurch nicht nur Risiken sondern auch die möglichen Gewinnchancen aus dem Unternehmen verlagert. Außerdem müsste das Unternehmen die
outgesourcte Leistung einkaufen, was wiederum die Risiken mit sich bringt, wie z. B. steigende Preise. Eine weitere Möglichkeit der Risikoverlagerung besteht darin, die ganze
Wertschöpfungskette in das andere Land zu verlagern. Diese Maßnahme wird vor allem von exportierenden Unternehmen durchgeführt, um somit u. a. das Wechselkursrisiko teilweise zu vermeiden.
Risikoüberwälzung und -kompensation
Bei der Risikoüberwälzung wird durch den Vertragsabschluss und die Zahlung einer Prämie als
Gegenleistung der potenzielle zukünftige Verlust von dem Vertragspartners übernommen. Das am häufigsten verwendete
Instrument der Risikoüberwälzung ist der Abschluss einer Versicherung. In Rahmen der Risikokompensation wird zur risikoverursachenden Vermögensposition eine Finanzposition gekauft. Die möglichen Verluste der
Vermögensposition werden durch die gleichzeitigen Gewinne der Finanzposition in bestimmter Höhe kompensiert.
letzte Änderung A.W.
am 25.08.2024
Autor:
Anna Werner
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