Das
Working Capital ist eine
Bilanzkennzahl und dient der
Liquiditätsanalyse. Es ist die Differenz zwischen dem
Umlaufvermögen und den
kurzfristigen Verbindlichkeiten. Das
Working Capital sollte in einem Unternehmen größer null sein. Ein positives Working Capital signalisiert, dass das gesamte Anlagevermögen und Teile des Umlaufvermögens durch langfristiges Kapital finanziert sind.
Die
Goldene Bilanzregel wird somit eingehalten. Sie besagt, dass das
Anlagevermögen sowie das
langfristige Umlaufvermögen (
eiserner Bestand) durch langfristiges Kapital finanziert sein soll. Falls das Working Capital kleiner null ist, wird es entsprechend
negatives Working Capital genannt. In diesem Fall ist die Gefahr einer
Illiquidität des Unternehmens höher, da das
Umlaufvermögen (kurzfristige Vermögen) nicht ausreicht, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten zu decken. Im Allgemeinen gilt, je höher das Working Capital ist, desto gesicherter ist die Liquidität und damit auch die Beweglichkeit des Unternehmens.
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Das Working Capital soll ein Verhältnis von 2 : 1 zwischen Umlaufvermögen und kurzfristigem Fremdkapital aufweisen. Dies basiert auf der bankers rule, welche eine „Forderung amerikanischer Banken, nach der das Umlaufvermögen mindestens doppelt so groß sein soll wie das kurzfristige Fremdkapital“, ist. [1]
Das Working Capital ist jedoch eine
statische Bilanzkennzahl. Daher ist die Aussagekraft sehr begrenzt. Zum Beispiel werden
zukünftige Zahlungsströme (Ausgaben und Einnahmen) nicht betrachtet, wodurch ein falsche Bewertung der Liquiditätslage eines Unternehmens entstehen kann. Zudem ist das Working Capital auch sehr
stark branchenabhängig.
Diese Kennzahl kann jedoch herangezogen werden, um
Optimierungsmöglichkeiten im Unternehmen aufzudecken. Zum Beispiel kann das Working Capital als
Indikator für eine schlechte Lagerhaltung oder ein
schlechtes Forderungsmanagement dienen. Selbstverständlich müssen dann weitere Kennzahlen bzw. Analysen herangezogen werden, um diese Vermutungen zu bestätigen bzw. zu widerlegen. Es könnte zum Beispiel auch ein Problem in der Verwaltung von
Verbindlichkeiten sein, die das Ergebnis erheblich beeinflussen. Um solche Sachverhalte zu ermitteln, wird ein aktives Working Capital Management benötigt.
Working Capital Management
Das
Working Capital Management setzt sich mit der Optimierung der Kennzahl Working Capital auseinander. Das bedeutet, es muss gewährleisten, dass "die liquiden Mittel in ausreichender Höhe jederzeit zur Verfügung" stehen. [2] Dieses Ziel erreichen sie durch eine optimierte Lagerhaltung und Produktpalette sowie ein optimiertes Forderungs- und Kreditorenmanagement. Hierfür werden dann
Umschlagskennzahlen, wie zum Beispiel die von Vorräten, herangezogen. Zudem werden Kennzahlen, wie das
durchschnittliche Zahlungsziel, benötigt.
Um eine
optimierte Lagerhaltung zu erreichen, müssen u.a. die
Lagerbestände exakt kontrolliert werden, der Lageraufbau muss optimal gestaltet sein, damit die benötigten Rohstoffe schnell gefunden werden. Zudem werden durch Just-in-Time Lieferungen die Lagerkosten relevant gesenkt. Eine
optimale Produktpalette wird unter anderen erzeugt, indem die entsprechende Analysen von Umschlagszeiten etc. durchgeführt werden und dem entsprechend für Produkte mit langen Umschlagszeiten die Produktion und Lagerhaltung angepasst wird. Hierdurch wird die
Kapitalbindung weiter gesenkt.
Das Forderungsmanagement weist oft Mängel in den Zahlungszielen und die Einforderungen von
Forderungen auf. Dies kann optimiert werden durch ein optimales Mahnwesen und Bonitätsprüfungen. Außerdem kann durch entsprechende Mittel wie Skonti die Zahlungsgeschwindigkeit von Kunden erhöht werden. Die Verbindlichkeiten können durch Verhandlungen mit den Lieferanten ebenfalls optimiert werden. Hier stehen im Mittelpunkt die Verlängerung von Zahlungszielen oder die Optimierung gewährter Skonti.
Fußnoten:
[1] S. 378, Bilanzen, Ditges & Arendt, Kiehl Verlag, 2002.
[2] S. 342, Controlling, BDU, ESV Verlag, 2006.
letzte Änderung A.W.
am 25.04.2024
Autor:
Alexander Wildt
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Autor:in
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Herr Alexander Wildt
Unser Excel-Experte Herr Dipl. Betriebswirt Alexander Wildt verfügt über mehrjährige Erfahrungen in der Erstellung professioneller Excel-Lösungen im betriebswirtschaftlichen Bereich und in der Beratung unserer Kunden bei der Anwendung der Tools aus unserer eigenen Vermarktung.
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