Die
Annuitätenmethode als dynamisches
Investitionsverfahren vergleicht mögliche Anlagen mithilfe von Annuitäten. Dabei weist diese Methode starke Ähnlichkeiten mit dem statischen
Gewinnvergleich auf.
Beispielsweise ermitteln beide die Überschüsse, die das Investitionsgut erwirtschaftet. Der Unterschied lässt sich in der
Periodenbetrachtung finden. Während der Gewinnvergleich darauf abzielt einen
Totalerfolg (
Kapitalwert) zu berechnen, lassen sich mittels Annuitätenmethode die durchschnittlichen Überschüsse einer Periode feststellen. [1]
Annuität
Die Annuität ist eine periodisch gleichbleibende Zahlung zusammengesetzt aus einem Zins- und einem Tilgungsanteil für einen
Kapitalbetrag. Wenn angenommen werden kann, dass die
Einzahlungen den
Einnahmen und die Auszahlungen den Aufwendungen entsprechen, stellt die Annuität den rechnerischen
durchschnittlichen Jahresgewinn dar.
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Berechnung der Annuität
Wie auch bei der
Kapitalwertmethode wird der Barwert unter Zuhilfenahme von Überschüssen und
Abzinsungsfaktoren ermittelt. Anschließend werden die Anschaffungskosten von den summierten Barwerten subtrahiert, um den Kapitalwert der Investition zu erhalten. Der letzte Schritt ist die Multiplikation des in Vorhinein ermittelten Wertes mit dem
Kapitalwiedergewinnungsfaktor. Das Ergebnis ist die jährliche Annuität (d), die im besten Fall größer oder gleich Null ist. Nur dann stellt sich die
geplante Investition als vorteilhaft heraus. [2] Beispiel:
|
|
Kalkulationszins = 10%
|
Jahr
|
Abzinsungsfaktor
|
Anlage I
|
Anlage II
|
Überschuss
|
Barwert
|
Überschuss
|
Barwert
|
1
2
3
4
5
|
0,909091
0,826446
0,751315
0,673013
0,620921
|
15000
20000
18000
14000
25000
|
13636
16529
13524
9422
15523
|
15000
25000
22000
18000
25000
|
13636
20661
16529
12114
15523
|
Summe
- AK
Kapitalwert
|
|
68634
- 62000
6634
|
|
78463
- 68000
10464
|
Nun erfolgt das Einsetzen des Kapitalwertes in folgende Formel:
d = C0 *
|
qn (q – 1)
|
qn – 1
|
d
I = 6634 * 0,26379 = 1750€ / Jahr
d
II = 10464 * 0,26379 = 2760€ / Jahr
Was bereits der ermittelte Kapitalwert zeigt, macht die Annuität deutlich: die zweite Anlage sollte vorrangig angeschafft werden, da die jährlichen Annuitäten höher ausfallen als jene der ersten Variante.
Beurteilung der Annuitätenmethode
Die Annuitätenmethode wird in der Praxis eher selten angewendet. Laut Olfert/Reichel nutzen lediglich 5 % befragter Unternehmen dieses Verfahren. Der Vorteil liegt erneut in der
differenzierten Erfassung der Zahlungen - in zeitlicher und wertmäßiger Hinsicht. Schwierig ist jedoch die Zuordnung der Zahlungen zu den Investitionsgütern, da meist mehrere Anlagen am Produktionsprozess beteiligt sind. Zudem ist es problematisch, zukünftige Zahlungen exakt zu schätzen, weil Unternehmen vielen
Umweltveränderungen ausgesetzt sind. [3]
Excel-Tools bzw. Vorlagen für Investitionsrechnung finden Sie in der Rubrik
Marktplatz/Excel-Tools.
Quellen:
[1] Vgl. Investition, Olfert / Reichel, Kiehl Verlag, 10. Auflage, 2006, S.
[2] Vgl. Finanzwirtschaft des Unternehmens, R. Zantow, Pearson Studium, 2. Auflage, 2007, S. 440.
[3] Vgl. Investition, S. 238.
letzte Änderung Redaktion CP
am 13.04.2023
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