Rund um den Globus erleben
Unternehmen gerade die Folgen der Pandemie. Das wirtschaftliche Überleben hängt zunehmend davon ab, wie schnell Unternehmen
disruptive Veränderungen erkennen und proaktiv darauf reagieren. In dieser Situation kommt der
Finanzplanung eine wichtige Rolle zu, denn statische
Planungsprozesse, mit ihren zum Teil langen Planungszyklen, kurzlebigen Plänen, Siloeffekten und schwer auffindbaren Fehlern, erweisen sich als eine große Hürde. Die Zeiten der noch immer beliebten manuellen, tabellenbasierten Planungs-,
Budgetierungs- und
Prognoseprozesse sind definitiv vorbei.
Doch wie sieht eine Planung aus, die das Spektrum vom Vorhersehbaren bis zum Unwahrscheinlichen abdecken soll? Die Lösung heißt "
Aktive Planung".
Nachteil der statischen Planung
Traditionelle statische Planungsmodelle, sind in disruptiven Zeiten schlicht ungeeignet und können die
Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens
gefährden, weil sie mit dem Tempo des Wandels nicht Schritt halten können. Was ist also das Rezept von Firmen, die auch in der momentanen Situation erfolgreich sind? Diese Unternehmen haben innerhalb von Wochen, manche sogar von Tagen, ihren Kurs und teilweise sogar ihre Geschäftsmodelle geändert. Das funktioniert aber nur, weil sie nicht durch manuelle, episodische und isolierte Planungsprozesse belastet sind, sondern auf ein moderneres Planungskonzept setzen. Unternehmensweite Agilität hat sich für sie bewährt.
Grundstein für ein aktives Planungsmodell und mehr Agilität
Der Unterschied zwischen statischer und moderner, aktiver Planung liegt vor allem in der
Datenqualität und -
verfügbarkeit. Während Finanzteams bei statischen Planungstools meist mit mehreren Basislösungen und isoliert vorliegenden, retrospektiven Daten arbeiten müssen, verfügen sie bei aktiven Planungsmodellen über eine einheitliche Datenbasis, die zudem transaktionsbasierte Echtzeit-Daten aus den
operativen Bereichen in die Planung mit einbezieht. All das ermöglicht bessere, fundiertere Entscheidungen in kürzerer Zeit.
Viele Unternehmen haben schon vor der aktuellen Krise erkannt, dass
Agilität eine zwingende
wirtschaftliche Notwendigkeit ist. Für alle, die das
Projekt erst noch starten wollen, zeigen die folgenden drei Schritte, wie Sie intern das Fundament für ein aktives Planungsmodell legen können.
1. Status quo erfassen
Nehmen Sie eine
Bestandsaufnahme vor und ermitteln hierbei auch interne Hindernisse, die der Implementierung einer modernen Planungsumgebung im Wege stehen könnten. Das können Mitarbeiter, Prozesse oder Technologien sein – oder eine Kombination dieser Faktoren.
Die detaillierte
Analyse sollte folgende Punkte umfassen:
- Wie sehen die aktuellen Planungsprozesse aus?
- Welche Technologie wird eingesetzt und wie gut funktioniert sie?
- Welche Datenprobleme müssen behoben werden?
- Ist eine automatisierte Datenintegration möglich?
- Welche Lücken weisen die Teilpläne auf?
Die Antworten liefern einen klaren
Überblick über den Status quo und zeigen jene Bereiche auf, bei denen Verbesserungspotential besteht.
2. Konsensbasis schaffen
Ohne entsprechenden Rückhalt im Unternehmen wird es schwierig, den
Systemwechsel herbeizuführen.
Gewinnen Sie einen Executivesponsor als Fürsprecher, der Sie unterstützt, die aktive Planung als lohnendes und notwendiges Anliegen einzuführen. Daneben braucht es eine Projektgruppe aus Vertretern anderer Abteilungen, wie z.B. Operations, Sales, HR und
IT.
Als Nächstes sollte dafür gesorgt werden, dass die
Schlüsselpersonen beim Thema geschäftliche Agilität auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten. Beziffern Sie die negativen Auswirkungen des Status quo auf das Unternehmen. Wie viel Zeit und Geld kosten manuelle Prozesse und Engpässe das Unternehmen? Welche Chancen entgehen dem Unternehmen? Wie sehen Strategien zur Erfolgsmessung und deren wichtigste
KPI´s aus? Erarbeiten Sie differenzierte
ROI-Indikatoren und zeigen Sie ganz klar die Änderungen auf, die ein modernes, agilitätsorientiertes Planungsmodell mit sich bringen würde.
Sobald das Team steht und die Ziele definiert sind, können Sie Ihr
Pilotprojekt skizzieren, dass innerhalb der Finanzabteilung angesiedelt sein sollte, damit die Implementierung Ihrer Kontrolle unterliegt. Entwickeln Sie einen Stufenplan mit klaren Zielen, einen klar umrissenen Umsetzungsplan und den wichtigsten Erfolgskriterien. Eine erfolgreiche Kommunikation der Hintergründe, sichert Ihnen dabei die notwendige Unterstützung auf Geschäftsleitungsebene.
3. Initiative im gesamten Unternehmen ausweiten
Der
Rollout des aktiven Planungsmodells sollte in der
Finanzabteilung beginnen und sich zunächst auf Bereiche konzentrieren, in denen sich bei minimalem Aufwand zeitnah maximale Erfolge erzielen lassen. Sobald sich eine gewisse Routine eingestellt hat, erweitern Sie Ihre Initiative auf andere Abteilungen und stoßen dort Planungsprojekte unter Mitwirkung von HR, Sales und Marketing an. Dies ist der erste Schritt, um aktive Planungsprozesse im gesamten Unternehmen zu verankern.
In dieser Phase sollten Sie die
abteilungsübergreifende Kommunikation und
Zusammenarbeit fördern. Der Projekterfolg lässt sich einfacher realisieren und aufrecht erhalten durch regelmäßige Rücksprachen mit den Stakeholdern, Rekapitulation bisheriger Erkenntnisse, Identifizierung innovationsfähiger oder verbesserungswürdiger Bereiche sowie Kommunikation, Dank und Lob zu erzielten Erfolgen.
Fazit
Das obige Grundgerüst zur Einführung einer agileren Planungsumgebung wird Ihnen helfen,
intern Akzeptanz zu gewinnen. Denn nur so kann sie auch auf andere Bereiche ausgeweitet und damit die Rolle der Finanzfunktion als
strategische Kraft innerhalb des Unternehmens gefestigt werden.
Die Zeiten, in denen die Finanzabteilung nur für das Zusammentragen von Zahlen und die Erstellung von Berichten zuständig war, sind vorbei. Das moderne Finanzwesen ist Impulsgeber im Unternehmen für Änderungen und Innovationen.
letzte Änderung F.M.
am 26.08.2022
Autor:
Frank Mens, Director Financial Management DACH & Continental Europe, Workday
Bild:
Bildagentur PantherMedia / bluecups
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Autor:in
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Herr Frank Mens
Frank Mens ist Regional Sales Director Financial Management DACH & CE bei Workday und verantwortet den Aufbau und die Umsetzung der Markteinführungsstrategie von Workday Financial Management in DACH und Kontinental Europa.
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