Immer schneller müssen sich Unternehmen an veränderte Marktbedingungen und neue Technologien anpassen. Bei der Umsetzung solcher
Transformationen setzen Unternehmen auf ein
Umsetzungsmanagement und
Projektcontrolling mit Hilfe von Plänen und Meilensteinen. Dennoch kommen Erneuerungsprojekte immer wieder ins Stocken. Der Sachbuchautor Matthias Kolbusa rät Unternehmen, das projektorientierte Umsetzungsmanagement durch ein neues unternehmensweites Fortschrittsmanagement zu ersetzen, das auf drei Säulen basiert:
1. Zielbildorientierung
Projekte sollten nicht mehr auf Ziele ausgerichtet, sondern auf
Zielvorstellungen in der Zukunft, die diese Ziele hervorbringen, rät Kolbusa. Wenn man wisse, was künftig anders ist als heute, könne man den Unterschied zwischen beiden managen und den Zielzustand schrittweise herbeiführen. Die Zielvorstellungen selbst sind nach Meinung des Autors lebendige
Bilder im Kopf, wie die Zukunft nicht nur aussieht, sondern auch, wie sie sich emotional anfühlt.
Anzeige
Bleiben Sie auf dem Laufenden! Mit unseren Social-Media-Kanälen auf LinkedIn, Facebook und Instagram werden Sie über neue Beiträge, Excel-Tools und aktuelle Stellenangebote informiert. Folgen Sie uns! LinkedIn >> Facebook >> Instagram >>
2. Emotionalisierung
Menschen arbeiten nicht deshalb engagiert, weil sie aus rationalen Gründen einsehen, dass ein Vorhaben logisch oder notwendig ist. Sie machen nur dann dauerhaft und über Schwierigkeiten hinweg mit, wenn sie für das Ergebnis emotional "brennen". Aus diesem Grund sollten nicht nur die zuvor genannten Zielbilder, sondern auch alle
Zwischenergebnisse emotional aufgeladen, so Kolbusa. Als wichtigen Treiber sieht der Experte dabei den Stolz. Der sei einer der stärksten seelischen Treiber überhaupt. Auf ihn komme es besonders an, damit Menschen zum Ziel gezogen werden und nicht gepusht werden müssen.
3. Fortschrittsmanagement
Komplizierte Vorhaben werden in der Regel mit klassischen
Projektmethoden umgesetzt, komplexe Vorhaben mit vielen Abhängigkeiten mit
OKRs (Objectives and Key Results). Da das Projekt von einem Zielbild her (und nicht von abstrakten Zielen aus) gedacht wird, sieht Kolbusa den Weg insbesondere bei komplexen Projekten umgekehrt wie üblich. Es werde vom Zielbild zum Status quo gedacht und nicht vom Start zum Ziel. Laut Kolbusa könnten Unternehmen nicht heute schon per Plan in Aktivitäten und Meilensteinen festlegen, was etwa in acht Monaten exakt zu tun sei oder erreicht sein soll. Dies funktioniere in unseren
VUKA-Zeiten (Volatilität, Ungewissheit, Komplexität und Ambiguität) immer seltener. Stattdessen sollten Unternehmen den Prozess Monat für Monat tracken und aktuell nachjustieren. Wichtig sei jedoch, dass in der Umsetzung (idR in Sechs-Monats-Sprints) jeden Monat
messbarer Fortschritt erzielt werde.
Matthias Kolbusa ist Strategie- und Veränderungsexperte, Vortragsredner und mehrfacher Autor von Managementbüchern. Als Berater und Spezialist für unternehmensweites Fortschrittsmanagement unterstützt er Konzerne wie Daimler, Telekom, Deutsche Bahn und Thyssenkrupp sowie High-Performance Mittelständler wie KraussMaffei, die Haufe-Gruppe und viele andere mehr.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 03.01.2023
Geändert: 03.01.2023 15:01:48
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
Matthias Kolbusa
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Oleg Dudko
|