Zwei von drei deutschen
Arbeitnehmern (67 Prozent) legen Wert darauf, dass der
Arbeitgeber ihre Werte teilt. Das wirkt sich auch auf das
Bewerbungsverhalten aus: Mehr als jeder Zweite (55 Prozent) würde sich nicht bei einem Unternehmen bewerben, dessen Werte nicht mit den eigenen zusammenpassen – egal, wie hoch das gebotene Gehalt wäre. Das ergab eine repräsentative Studie im Auftrag des Businessnetzwerks LinkedIn.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bewerber achten immer stärker darauf, dass Unternehmen ihre Werte teilen.
- Besonders stark achten die Millennials auf Werte im Unternehmen.
- Stellenanzeigen mit Angaben zur Unternehmenskultur erhalten mehr Bewerbungen.
Ganz ähnlich verhalte es sich in anderen Ländern, heißt es in einer LinkedIn-Mitteilung: Auch die Mehrheit der Berufstätigen in Großbritannien (67 Prozent), Frankreich (68 Prozent) oder den USA (87 Prozent) sei der Ansicht, dass ihre Werte mit denen ihres Arbeitgebers in Einklang stehen sollten. Sowohl in Deutschland als auch international legen Arbeitnehmer laut Studie dabei den
größten Wert auf
- eine gute Work-Life-Balance,
- Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung sowie
- Vielfalt, Chancengleichheit und Inklusion (Diversity, Equity & Inclusion, DEI).
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Millennials legen Wert auf Werte
Im
Generationenvergleich schreiben vor allem
Millennials (s. Kasten) den Werten am Arbeitsplatz die höchste Priorität zu. Wenn Millennials sich beruflich verändern wollten, suchten fast zwei Drittel der Befragten dieser Generation (64 Prozent) gezielt nach Unternehmen, die ähnliche Werte vertreten und eine Kultur pflegen, die zu ihnen passt, erklärt LinkedIn. In der Gen Z galt dies in der Umfrage für 56 Prozent der Befragten, in der Gen X für 55 Prozent.
Tipp: Nach der Unternehmenskultur fragen!
Wenn die
gelebte Realität im neuen Unternehmen nicht so aussieht wie erhofft, führt dies oft zur
Kündigung. Bereits jeder Zweite (48 Prozent) hat schon mal einen Job angetreten, nur um enttäuscht festzustellen, dass dieser die entsprechenden Erwartungen nicht erfüllt. Bei einem Viertel von ihnen (26 Prozent) folgte daraufhin die Kündigung. Grundsätzlich können sich außerdem 78 Prozent vorstellen, zu einem Unternehmen zu wechseln, das besser zu ihren Werten passt, oder haben dies bereits getan. LinkedIn rät Jobsuchenden, im Vorstellungsgespräch gezielt Fragen zur Unternehmenskultur zu stellen.
Alle Generationen fordern Flexibilität
Vor allem Millennials gaben an, gezielt nach Unterstützung für Eltern, Mental-Health-Richtlinien, Maßnahmen zur Burnout-Prävention oder auch nach Kommentaren auf Unternehmens-Bewertungsplattformen zu fragen. Mitglieder anderer Generationen gaben dies seltener an. Anders verhält es sich beim Thema
Flexibilität: Bewerber aller Generationen stellen offen Fragen nach der Flexibilität rund um die Arbeitsstunden – ob in der Gen Z (58 Prozent), unter den Millennials (68 Prozent), der Gen X (67 Prozent) oder den Babyboomern (68 Prozent). Die Zahlen zeigten auch, dass entgegen dem gängigen Vorurteil nicht nur speziell die Gen Z ein hohes Maß an Flexibilität einforderten, erklärt LinkedIn, tatsächlich gelte dieser Anspruch für alle Generationen.
Unternehmenskultur betonen für mehr Bewerbungen
LinkedIn rät Unternehmen, sich hinsichtlich ihrer
Unternehmenskultur klar zu positionieren, um neue Talente anzuziehen und bestehende Mitarbeiter halten zu können. So zeige etwa die Analyse von LinkedIn Plattformdaten, dass
Stellenanzeigen deutscher Unternehmen, die ihre Kultur und damit verbundene Begriffe erwähnen, häufiger angeschaut werden.
So sind die Ansichten bei diesen zwischen März 2021 und Februar 2023 1,63-mal stärker gewachsen als bei Stellenausschreibungen ohne solche Aussagen. Und die Anzahl der Bewerbungen auf diese Stellen ist im Vergleich sogar fast um das Doppelte (86 Prozent) gewachsen. Die entscheidende Rolle Gehalt des Gehalts bei der Jobsuche räumen die Autoren der Studie ein, warnen aber, dass Werte und Kultur eines Unternehmens immer mehr an Bedeutung gewännen.
Stichwort: Generationen
Soziologisch fasst man mehrere Geburtsjahrgänge zu Generationen zusammen. Folgende Generationen und Geburtsjahrgänge werden voneinander abgegrenzt (Jahresangaben variieren je nach Quelle geringfügig):
- Babyboomer: 1946 – 1964
- Generation X: 1965 – 1979
- Generation Y (Millennials): 1980 – 1994
- Generation Z: 1995 – 2010
Über die Studie
Das Meinungsforschungsinstitut Censuswide hat im Auftrag von LinkedIn zwischen dem 10. Februar und 29. März insgesamt 9.899 Arbeitnehmer in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, den USA und Brasilien zu der Bedeutung von Unternehmenswerten befragt. In Deutschland nahmen 2.024 Arbeitnehmer im Alter von 18 bis 76 Jahren an der Befragung teil.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 11.05.2023
Geändert: 12.05.2023 09:42:29
Autor:
Wolff von Rechenberg
Quelle:
LinkedIn
Bild:
Bildagentur PantherMedia / DCStudio YAYMicro
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