Es klingt ernüchternd für das Finance und Accounting (F&A): Laut einer weltweiten Studie unter 1.150
Führungskräften
und
Finanzfachleuten in sechs weltweiten Kernmärkten hat für 32 Prozent der CFOs die Erstellung einer soliden Bilanz oberste Priorität. Gleichzeitig nannte mit 30 Prozent nahezu ein Drittel die
Gewinnung neuer Nachwuchstalente als wichtigstes Ziel. Derzeit zeigen sich nur 20 Prozent zuversichtlich, dass der Finanzbereich über die richtigen Fachkräfte verfügt.
Noch alarmierender: Zusätzlich zum allgemeinen Fachkräftemangel erwägen über 50 Prozent der Accountants innerhalb der nächsten ein bis vier Jahre den Job zu wechseln. Die Situation ist angespannt, aber es gibt Möglichkeiten, diese maßgeblich zu verbessern. Denn im F&A gehören moderne Arbeits-Tools und damit ein
möglichst geringer Anteil an monotoner Arbeit zu den großen Motivatoren – sowohl für die bestehenden Fachkräfte als auch bei der Suche nach neuen Talenten.
Im F&A gestaltet sich die Suche nach Finanztalenten, die Personalfindung sowie die Bindung existierender Mitarbeiter heute ganz anders als noch vor einigen Jahren. In Bereichen, in denen sich Fachleute ihre Jobs aussuchen können, sind ein gutes
Gehalt,
Urlaub oder ein
Mobilitätsangebot nur noch wenig wirksame Argumente. Entscheidende Faktoren sind das
Arbeitsumfeld, die persönliche Entfaltung,
Karrierechancen und insbesondere eine moderne IT-Umgebung, die einen Job attraktiv gestalten.
Softwarelösungen sollen dazu dienen, dass sich Mitarbeiter in ihrem Job entfalten können. Keinesfalls sollen sie durch eine schlechte Funktionalität von spannenden und wichtigen Aufgaben abhalten – im Gegenteil. Zu den wichtigsten Eigenschaften moderner Softwarelösungen gehören beispielsweise Automation oder der Einsatz von
künstlicher Intelligenz (KI), welche die Arbeit erleichtern und gar neue Gestaltungsmöglichkeiten eröffnen.
Sich wiederholende, manuelle Aufgaben, beispielsweise mit Excel-Tabellen, darf einer höheren Wertschöpfung nicht entgegenstehen. Ein hoher Grad an Automation, beispielsweise mit
SAP S4/HANA und
BlackLine, kann durch das sogenannte Modern Accounting ein Umfeld mit hoher Anziehungskraft schaffen.
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F&A-Fachkräftesuche: Attraktivität lockt neue Mitarbeiter an
Die Studie von Censuswide und BlackLine bestätigt, dass die Gewinnung und Bindung von Nachwuchstalenten ganz oben auf der Agenda der Führungsetagen stehen: Mit 30 Prozent nannte nahezu ein Drittel der international befragten Führungskräfte und Finanzfachleute die Gewinnung neuer Nachwuchstalente als wichtigstes Ziel. In Deutschland sind mit 26 Prozent nur geringfügig weniger der Befragten dieser Meinung.
Als eine der größten Herausforderungen beim Recruiting von F&A-Talenten gaben 36 Prozent der international und 46 Prozent der in Deutschland Befragten an, dass es schwierig ist, Kandidaten mit
sowohl technologischen als auch F&A-Fähigkeiten zu finden. Im gleichen Zug und vermutlich auch deshalb werden veraltete Technologien und Prozesse als größere Hürde bei der Personalbeschaffung angesehen (19 Prozent international und 13 Prozent in Deutschland).
Die Situation der Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften im F&A spitzt sich durch ein weiteres Phänomen zu: die
Great Resignation. Begonnen hat dieser Trend in den USA, wo Millionen Arbeitnehmer ihren Job gekündigt haben. Als Gründe dafür werden Überarbeitung, die Neugewichtung der Work-Life-Balance, aber auch die Unattraktivität der zu leistenden Arbeit und die fehlenden Karrieremöglichkeiten genannt.
Verschärft wurde dieser Trend durch die Pandemie, in der viele Mitarbeiter neue Prioritäten für ihr Leben setzten. Wie viele Trends, die in den USA beginnen, strahlt auch dieser bis nach Europa aus – auch hierzulande ist dieses Phänomen inzwischen deutlich zu erkennen. Die Folge: Nicht nur die Märkte ändern sich, sondern auch das Personal – so auch im Controlling und F&A.
Unternehmen stehen daher vor der Aufgabe, diese veränderte Situation zu adaptieren und
Neuorientierungen im Unternehmen einzuleiten, welche die heutige und künftige Situation reflektieren, um attraktive Jobs zu gestalten.
Neue Rollen und Chancen im F&A
Die
Rolle der Mitarbeiter im Finance & Accounting hat sich grundlegend geändert. Maßgeblich geprägt werden die Rollen durch das Streben nach weiterem Wachstum und durch die dafür nötige Agilität innerhalb schnell veränderlicher Märkte. Es gilt, schnell reagieren zu können, um konkurrenzfähig zu sein.
Somit ist es wichtig, durch Analysen und Szenarien die Managemententscheidungen zu validieren und optimal zu unterstützen. Dies läuft unweigerlich im F&A zusammen, wo nicht nur die Performance des Unternehmens ermittelt wird, sondern auch die Daten für wichtige Zukunftsentscheidungen generiert werden.
Motivationsfaktor: F&A in der Beraterrolle
Wenn Controlling und F&A eine wichtige Rolle bei der Beratung des Managements der unterschiedlichen Fachbereiche einnehmen soll, müssen einerseits
die richtigen Tools und vor allem die dafür benötigte Zeit zur Verfügung stehen. Genau an dieser Stelle gibt es in vielen Unternehmen noch einiges zu tun, die Mitarbeiter für diese Rolle zu befähigen.
Daher ist die
Digitalisierung des Accountings keine Option, sondern ein Muss – nicht nur, weil der Wunsch nach mehr Echtzeitdaten- und Analysemöglichkeiten seit Jahren ganz oben auf der Agenda der CFOs steht, sondern auch, weil sich die Mitarbeiter in den Finanzabteilungen wertigere Arbeit wünschen: weniger monotone Fleißarbeit – mehr Analyse- und Beratungstätigkeiten. Wer sich also für die heutigen und künftigen Anforderungen mit motiviertem Personal wappnen will, muss auf einen durchgängigen, automatisierten, modernen Accounting-Prozess setzen.
Ein Unternehmen, das existierende Prozesse hinterfragt, sein Finanzteam aktiv einbezieht und sich die Mehrwerte digitaler Technologien zunutze macht, wird schnell die Früchte seiner Digitalisierungsinitiative ernten – sowohl aus Sicht des Managements, als auch aus der Perspektive der Finanzprofis. Automation von zuvor zeitaufwendigen und monotonen Aufgaben rückt F&A-Mitarbeiter in eine neue Position mit höherer Wertschätzung. Es führt dazu, dass die Finanzteams immer öfter in Businessprozesse einbezogen werden.
Finanzexperten sind nicht mehr nur Buchhalter oder Controller, sondern vielmehr
Businesspartner im eigenen Unternehmen. Für die Zukunft der Finanzabteilung wirken sich ein automatisierter Prozess und die neuen Rollen der Finanzfachleute positiv aus. Ein hoch digitalisiertes Arbeitsumfeld erleichtert es Unternehmen, existierende Talente zu binden und neue Mitarbeiter für sich zu gewinnen – nicht zuletzt junge Leute, die in einem modernen Finanzwesen Karriere machen wollen.
Moderne Accounting-Lösungen motivieren Finanztalente, schaffen neue Karrieremöglichkeiten und fördern gleichzeitig den Erfolg des Unternehmens.
Download des vollständigen Beitrages:
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letzte Änderung R.W.
am 08.05.2023
Autor:
Ralph Weiss
Bild:
Bildagentur PantherMedia / Yra1105
|
Autor:in
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