Der
Personalmangel belastet Unternehmen und deren Belegschaften. In einer Umfrage der internationalen Personalberatung Hays sahen 76 Prozent der Befragten starke Auswirkungen auf die Mitarbeitenden. 61 Prozent der befragten Führungskräfte nehmen Verunsicherung innerhalb der eigenen Belegschaft wahr. Wenn es um konkrete
Unterstützung für Mitarbeitende, wie Coachings oder Resilienz-Seminare, gehe, zeige sich jedoch nur jedes zweite Unternehmen für Maßnahmen bereit, teilt Hays zur Veröffentlichung der Studie mit.
Das Wichtigste in Kürze
- 76 Prozent sehen starke Auswirkungen von Krisen auf die Mitarbeitenden
-
Energiekrise und Demografie größte Risiken
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Unternehmen setzen in der Krise eher auf traditionelle Führung
Die Personalberatung Hays hat gemeinsam mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) das Stimmungsbild von Unternehmen in der Krise untersucht. Neben dem
Inflationsdruck (85 Prozent) werden von den Befragten besonders die Auswirkungen auf die eigene Mitarbeitersituation wahrgenommen. Krisenbedingt spüren insgesamt über drei Viertel (76 Prozent) der befragten Führungskräfte tendenziell sehr starke Auswirkungen auf die eigene
Personalsituation. Innerhalb dieser Bewertungsgruppe stuften die Befragten den gravierenden Personalmangel sogar als entscheidenden Einflussfaktor ein (92 Prozent). Mit
Investitionen in das Wohlbefinden der eigenen Mitarbeitenden zeigen sich die Unternehmen allerdings eher zögerlich. Nur jedes zweite Unternehmen sei bereit, in Coachings oder Seminare zur Stressbewältigung zu investieren, berichtet Hays.
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Energiekrise und demografischer Wandel größte Risiken
Die befragten Führungskräfte (53 Prozent) fühlen sich derzeit von der
Energiekrise besonders stark betroffen. Der
demografische Wandel allerdings mit 50 Prozent als zweiter entscheidender Risikofaktor genannt. Während die Entscheider aus der Industrie naturgemäß eher die
energiebedingt gestiegenen Kosten als besonders harten Schlag nannten, kämpft der Dienstleistungssektor vor allem mit dem Personalmangel (43 Prozent). Auch von den gestörten
Lieferketten sei insbesondere (53 Prozent) der Industriesektor betroffen, teilt Hays mit. Bedrohungen durch
Cyberkriminalität sowie die
Klimakrise seien für viele Unternehmen noch von nachrangiger Bedeutung. Nur jeder Fünfte hält diese Krisen laut Studie aktuell für eine reelle Bedrohung.
HR-Bereich spielt keine entscheidende Rolle
Als kurzfristige Antwort auf die Bedrohungen auf der Kostenseite wollen über die Hälfte der Unternehmen
Kosten einsparen, um damit aller Voraussicht nach ihr
Geschäftsergebnis für das laufende Jahr nicht zu trüben. Strategisch setzen 43 Prozent der befragten Führungskräfte die Digitalisierung ganz oben auf die Agenda. Nur ein Drittel möchte sowohl weiterhin Mitarbeitende binden als auch neu gewinnen. Nur etwas über die Hälfte der Unternehmen binden den HR-Bereich aktiv ein, um aktuellen Herausforderungen zu begegnen. Zudem zeige die Studie, dass den Personalabteilungen keine führende Rolle innerhalb des Krisenmanagements übertragen werde, heißt es bei Hays.
Quelle: Hays
Unternehmen setzen in der Krise eher auf traditionelle Führung
In der Krise setzen Unternehmen offenbar eher auf
klassische Management-Kompetenzen als auf moderne Formen der Führung. Die Studie mache deutlich, dass statt auf kollaborative Führung nach wie vor vermehrt auf Top-Down-Entscheidungen gesetzt werde, berichtet Hays. Die Kommunikation von oben nach unten wird laut Studie von knapp 30 Prozent intensiviert. Die Tendenz, in Krisenzeiten auf klassische Management-Kompetenzen zu setzen, also in alte Reaktionsmuster zurückzufallen, habe bereits eine Corona-Studie 2021 gezeigt, erklären die Autoren. Dieser Trend werde im aktuellen Stimmungsbild bestätigt. Während die Hälfte der älteren Befragten die
traditionelle Führungsrolle nicht anzweifeln, können dies bei den unter 40-Jährigen nur 34 Prozent bestätigen.
Über die Studie
Die Studie "Unternehmen im Krisenmodus" hat die Personalberatung Hays gemeinsam mit dem Institut für Beschäftigung und Employability (IBE) erstellt. Hierfür wurden 800 Führungskräfte aus dem Dienstleistungsbereich (47 Prozent), der Industrie (36 Prozent) sowie dem öffentlichen Sektor (16 Prozent) zu ihrer Einschätzung befragt, wie sich die aktuellen Krisen auf die Unternehmen auswirken und welche Folgen sich für Personalplanung und Unternehmensführung beobachten lassen.
Erstellt von (Name) W.V.R. am 11.01.2023
Geändert: 25.01.2023 08:41:41
Autor:
Wolff von Rechenberg
Bild:
panthermedia.net / Christos Georghiou
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