nun brauche ich auch mal eure Meinung.
Folgender Sachverhalt:
Unternehmerin, mit Umsatzsteuer ID, also vorsteuerabzugsberechtigt kauft ein Kabel (Warenwert ca. 30€) bei einem Amazon Händler.
Auf der Amazon Rechnung ist aber ihre Umsatzsteuer ID nicht drauf. Der Händler hat eine belgische Adresse angegeben und eine belgische VAT Nummer.
Die Nummer ist ziemlich lang und hat in der Mitte die Buchstaben UOSS. In der Rechnung ist 19% Umsatzsteuer ausgewiesen.
Wie ist das ganze zu verbuchen ?
Ich habe mich natürlich eingelesen auf allen möglichen Internetseiten.
In meiner Recherche bin ich nur auf die Begriffe MOSS (Mini One Stop Shop, der vor 2021 gegolten hat) und IOSS (Import One Stop Shop) gestoßen.
Der Begriff UOSS wurde nirgends in der Literatur erwähnt.
1. Frage: Wer hat diesen Begriff schon mal gehört oder gelesen und weiß was damit gemeint ist ?
Für mich ist Fakt, dass es sich um einen Fernverkauf handelt und das OSS Verfahren gilt. Seht ihr das genauso ?
Aber OSS wird angewendet bei B 2 C und es handelt sich hier um ein B 2 B (Unternehmer zu Unternehmer)
Es sei denn, die Unternehmerin nutzt das nicht für ihr Unternehmen und hat das privat bestellt.
Natürlich geht der Betrag aber von ihrem Geschäftskonto ab.
2. Frage: Ist das als innergemeinschaftlicher Erwerb einzustufen ?
Das Konto innergemeinschaflticher Erwerb 19% Vorsteuer, 19 % Umsatzsteuer würde ich nicht nehmen, da die deutsche Umsatzsteuer ID von der
Unternehmerin nicht auf der Rechnung drauf ist. Für mich daher kein Vorsteuerabzug möglich. Oder bin ich da zu kleinlich, denke zu kleinkariert ?
Außerdem weiß ich auch nicht, von wo aus die Ware versendet worden ist. Ein Auslieferungslager konnte ich nicht auf der Rechnung erkennen.
Bei innergemeinschaftlicher Erwerb gibt es noch weitere Konten im Kontenplan, zum Beispiel ohne Vorst. mit Umsatzsteuer....
Wäre das eine Alternative ?
3. Frage: Könnte man auch auf Wareneingang ohne Vorsteuer buchen ?
4. Frage.: Gebucht wurde letztendlich auf das Konto "Sonstiger Betriebsbedarf" mit 19% Vorsteuerschlüssel
Hättet ihr genauso gebucht ?
Es spricht dafür, dass die Rechnung mit 19% Vorsteuer ausgewiesen worden ist und der Gegenstand von geringem Wert ist, sie ihn ja nicht weiter verkauft,
sondern vermutlich für ihr Unternehmen nutzt.
Ich frage mich aber, warum die Rechnung mit Vorsteuer 19 % gestellt worden ist, wenn der Käufer in Belgien sitzt und eine belgische Umsatzsteuer ID hat.
Bei einer deutschen ID wäre das korrekt.
Ich will immer verstehen, warum etwas so gebucht wird, wie es gebucht ist. Ich habe von mir selbst die Meinung, dass ich irgendwie auf dem Schlauch stehe.
Bin daher gespannt auf eure Antworten, wie ihr das handhabt. Oder ignoriert ihr das ganze und bucht immer im Sinne des Unternehmers.